Kinder bekommen (in der Regel) irgendwann ein Smartphone.
Ich kann mich noch gut an mein erstes “Smartphone” erinnern. Es war ein Nokia 6110, und als echtes Highlight konnte man darauf neben Telefonieren und SMSen noch Snake spielen. Damals war ich 18 Jahre alt 🙂
Inzwischen hat unser “Großer” mit 10 Jahren sein erstes Smartphone bekommen. Treffen mit Freunden, kurzfristige Planänderungen beim Sport, der verpasste Bus, fast überall kommt Whatsapp zum Zuge.
Natürlich wurden vor Whatsapp erstmal viel wichtigere Apps installiert, Spiele 😉
Irgendwann, besser recht schnell, ging es mir auf den Keks, den Junior darum zu bitten, das Smartphone wegzulegen. Weiterhin störte es mich, dass ich nicht wusste, wie intensiv das Gerät genutzt wird, wenn unser Sprößling mit seinen Kumpels unterwegs ist.
Ich will die Nutzung regulieren können
Daher habe ich mich auf die Suche nach einer App gemacht, mit welcher ich die Nutzung des Smartphones meiner Kinder überwachen, besser steuern kann.
Das Ziel war eigentlich ganz einfach definiert:
Ich suche eine App, mit der ich die Nutzungsdauer des Smartphones meiner Kinder regulieren kann.
Nach recht langer Suche und dem Test einiger Apps bin ich schließlich bei ScreenTime hängen geblieben und muss sagen, von dieser App bin ich absolut begeistert!
Eines gleich vorweg: Die App, bzw. das System ist nur in einer Testphase kostenlos. Anschließend wird ein Monatsbeitrag fällig. Dieser liegt bei einem 12-Monats-Abo bei unter 3 Euro pro Monat und für mich für die gebotene Leistung absolut akzeptabel!
Über das Projekt ScreenTime können im Prinzip alle iOS-, Android-, und Amazon Kindle Fire Geräte reguliert werden.
Zunächst legt man einen Account bei ScreenTime an. Mit den Login-Daten ist man Verantwortlicher und kann schließlich weitere Personen als “Eltern” einladen. Diese haben schließlich die gleichen Rechte wie der Verantwortliche selbst.
Im Anschluß installiert man die App auf dem Smartphone des Kindes. Auf dem Computer / Laptop kann man dann das Kind neu anlegen. Es wird ein QR-Code gezeigt, der dann über das Smartphone des Kindes eingelesen werden muss und schon ist die Zuordung erfolgt.
Im Browser wird das Kind nun angezeigt. Die Daten werden einmal am Tag aktualisiert.
Über das Backend (Browser oder App auf den Smartphones der Eltern) lassen sich jetzt diverse Dinge einstellen.
Zu meinen Kids habe ich soviel Vertrauen, dass das Smartphone während der Schulzeit und auch nachts tabu ist. Die Einstellungsmöglichkeiten sind bei allen Varianten gleich. Man kann also den Schulzeitraum und auch die Nachtruhe einstellen.
Ich selbst habe mich entschieden, die Nutzungsdauer zu regulieren und diese auf 1 Stunde eingestellt. Zusätzlich darf gewählt werden, für welche Apps die Regelung gilt.Hier habe ich Nachrichtendienste und natürlich das Telefon herausgenommen. Die Auswahl erfolgt einfach über Regler.
Das bedeutet: Nach einer Stunde Nutzung (inkl. Messenger und Telefon) werden sämtliche Apps blockiert (ausser Messenger und Telefon). So kann ich das Spielen, Youtube schauen usw. auf maximal 1 Stunde pro Tag reduzieren.
Informationen pur
Täglich erhalte ich per Mail Informationen über das Nutzungsverhalten meines Sohnes. Darin ist die Dauer der Nutzung der einzelnen Apps erfasst. Zudem erhalte ich auch eine Mail, wenn der eingeschränkte Nutzungszeitraum ausgereizt wurde.
Bonus
In der App bzw. im Backend im Browser lässt sich Bonus-Guthaben erstellen, dass das Kind anfordern kann. Als Vorlage dient beispielsweise eine Zeitgutschrift in Höhe von 10 Minuten, wenn die Hausaufgaben erledigt wurden.
Das Kind kann über die App die Zeitgutschrift anfordern, diese wird aber erst gutgeschrieben, wenn es von den Eltern bestätigt wird.
Manipulation
Manch einer wird vielleicht denken, dass das Kind ja einfach in den “Eltern-Modus” wechseln oder die App löschen kann. Geht natürlich 🙂 Wenn das Kind das Passwort weiß, kann es sich über die App direkt Zugang zum “Eltern-Bereich” verschaffen. Hier wird jedoch ebenfalls sofort eine Mail an den Account-Verantwortlichen geschickt und diese über den Login informiert. Ich denke, dass so eine Aktion maximal einmal vorkommen dürfte, weil das Smartphone dann komplett weg ist.
Fazit: Das Projekt ist sein Geld wert
Wenn ich bedenke, dass ich beliebig viele Geräte für unter 3 Euro pro Monat steuern kann, ist das ein sicher gut investiertes Geld. Ich konnte keine App finden, die nur annähernd so zuverlässig arbeitete und so viele Einstellungsmöglichkeiten wie ScreenTime bietet.
Hallo,
cooles Tool, bei dem ich mir auch vorstellen könnte, dass ich es nutzen würde, wenn ich Kinder hätte 😉 . Was ich weniger gut finde ist, dass auch aufgezeichnet wird, wie lange welche App genutzt wird. Das ist für mein Empfinden ein zu großer Eingriff in die Privatsphäre des Kindes, zumal man als Eltern ja auch nicht wirklich was davon hat … ob das Kind nun eine Stunde spielt oder eine Stunde YouTube schaut, kann einem ja eigentlich egal sein. Aber das kann man ja sicherlich auch einfach abschalten bzw. nicht reinschauen …
LG
Hallo Stehphi
Man bekommt in der ersten Übersicht lediglich die zuletzt genutze App angezeigt und wann es war. Dann kann man tiefer einsteigen und das ganze komplett auswerten.
Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie weit man da sein Kind kontrollieren möchte. Ich habe bislang keine Möglichkeit gefunden, dies komplett wegzuschalten, wobei ich dies auch wenig sinnvoll halte, wenn man sich selbst jederzeit diese Option wieder freischalten kann.
Was mir in diesem Zusammenhang gerade aufgefallen ist, daß es keine Möglichkeit gibt, einzelne Apps mit einer Nutzungsdauer zu belegen. Werde das gleich mal als Anregung dem Support mitteilen.