Anfang des Jahres war es endlich soweit und ich konnte meinen Handy-Vertrag verlängern. Da mein altes Smartphone zu Bruch ging und die Reparatur runde 200 Euro gekostet hätte, habe ich sehnsüchtig darauf gewartet.
Gegönnt habe ich mir dann ein Samsung Galaxy Note 4, über das ich schließlich zu meinem neuen Gadget, einem Fitnessarmband gelangt bin. Als ich das Galaxy Note das erste mal einschaltete, wurde mir direkt der Schrittzähler unter die Nase gehalten und hat mich sofort in den Bann gezogen. Jeden Tag wollte ich mehr Schritte zurücklegen und jeden Tag habe ich zig mal das Handy aus der Hose gezogen um den aktuellen Stand abzurufen.
Schließlich habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und bin so auf die Fitnessarmbänder gekommen. Nun liegt die Preisspanne bei solchen Armbändern zwischen 20 und knapp 200 Euro, da ist es gar nicht so leicht, das passende Gadget für sich zu finden.
Da ich bereits nach wenigen Tagen den Entschluss gefasst habe, mir so einen Fitnesstracker zuzulegen, habe ich mich für das billigste, nein eher günstigste Modell entschieden. Wenn ich nach wenigen Wochen vielleicht doch das Interesse verliere, würde ich mich mächtig über eine Investition im dreistelligen Bereich ärgern.
Also habe ich mir das Xiaomi Mi Band bestellt, damals noch als Importware. So hat es auch knapp 14 Tage gedauert, bis das Mi Band endlich bei mir ankam (inzwischen bekommt man es aber schon bei Amazon).
Ausgepackt und angezogen
Das Mi Band war bereits knapp 80 Prozent geladen, als es bei mir ankam. Da es über kein Display sondern lediglich drei kleine LEDs verfügt, ist dieses Fitnessarmband fast ein kleines Akku-Wunder. Ich habe es nach knapp 5 Wochen das erste Mal aufladen müssen. Andere Tracker (besonders die mit Display) heben gerade mal 5 – 7 Tage.
Nun ziert mein Handgelenk also ein schlichter Fitnesstracker mit einem augenscheinlich alugebürsteten kleinen Block. Ich finde ihn wirklich schick, allerdings vermisse ich doch irgendwie ein echtes Display. Da ich (derzeit) keine Uhr trage, werde ich immer mal wieder komisch wegen diesem Teil angesehen, bis ich erklärt habe, was das ist 🙂
App gezogen, Account erstellt und Mi Band verbunden
Im Gegensatz zu einigen anderen Trägern hatte ich keine Probleme, mir einen Account bei Xiaomi zu erstellen.
Die App hatte ich zuerst aus dem Store gesaugt. Wenige Stunden später fand ich eine ins deutsche übersetzte Version hier. Also die alte schnell runter geschmissen und die deutsche App installiert. Ich konnte mich mit allen Daten einloggen und das bislang getrackte war ebenfalls noch vorhanden.
Bei der Verbindung des Mi Band mit der App hatte ich am Anfang etwas Probleme. Ich benötigte einige Versuche, bis die Verbindung tatsächlich zustande kam. Grund war das Mi Band meiner Frau (ich hatte ihr gleich eins mitbestellt), das dann natürlich den BT-Verkehr gestört hat (hätte ich eigentlich gleich darauf kommen können).
Was kann das Band in Sachen Schritterfassung und was nicht?
Das Mi Band arbeiten mit einem 3-Achsen-Sensor, über welches es alle Bewegungen erfasst. Sind die Daten in Einklang mit einer Schrittbewegung zu bringen, wird diese auch als Schritt gewertet.
Da das Mi Band kein GPS-Sensor besitzt (wie die allermeisten anderen Tracker bislang auch nicht), wird der Schritt also ausschließlich anhand der Bewegung des Armbands ausgemacht. Demzufolge kommt es immer wieder vor, dass andere Tätigkeiten ebenfalls als Schritte gewertet werden. Um diesen Zustand zu minimieren, sollte jedes Fitnessarmband an der Seite getragen werden, welche üblicherweise nicht für die täglichen Arbeiten (Zähne putzen, schreiben…) genutzt wird.
Eine hundertprozent genaue Erfassung der Schritte ist daher also nicht möglich. Auch werden andere Aktivitäten, wie Radfahren oder Schwimmen nicht richtig erfasst. Muss es ja auch nicht, es ist ja ein “Schrittzähler”.
Warum trage ich das Fitnessarmband
Das Armband ist für mich nun nach knappen 8 Wochen Tragezeit immer noch ein echter Bewegungsmotivator. Ich versuche, mein mir gesetzten Ziel von 10.000 Schritten pro Tag immer zu erfüllen (auch wenn es nicht immer gelingt).
Da meine Frau ebenfalls das Band trägt, vergleichen wir sehr gerne, wer gerade in Sachen Bewegung vorne liegt. Auch so kommt noch einmal ordentlich Bewegung ins Spiel.
Die teureren Armbänder bieten dazu noch Challenges, die man in einer Community antreten oder. Natürlich kann man dort auch intern Wettbewerbe im Bekanntenkreis veranstalten. Das ist leider mit dem MiBand (noch) nicht möglich.
Das zweite interessante Feature und auch ein Grund, warum ich mich bis jetzt für dieses Band entschieden habe, ist der integrierte Schlafphasenwecker.
Top: Schlafauswertung und Schlafphasenwecker
Das Xiaomi Mi Band wertet meinen Schlaf anhand meiner Bewegungen aus und gliedert ihn in Tiefschlaf-, Halbschlaf und Wachphasen.
Ich bin fast vom Stuhl gefallen als ich nach der ersten Nacht angezeigt bekommen habe, dass ich mich gerade mal etwas mehr als 2 Stunden in einer Tiefschlafphase befand und diese dann auch noch unterbrochen war.
Dies sind jedoch zunächst einmal gesehen eher Statistiken, wirklich was ändern kann ich mit diesen Informationen nicht unbedingt.
Interessanter wird es dann jedoch, wenn man das Mi Band als Wecker nutzt. Dieses Fitnessarmband weckt Dich mittels Vibrationen direkt am Handgelenk. Die Uhrzeit lässt sich jeweils über die App einstellen. Und das interessanteste Feature dabei ist nun eben doch die Auswertung der Schlafphasen. Wenn gewünscht, weckt Dich das MiBand variabel innerhalb der letzten halben Stunde vor der eingestellten Weckzeit, wenn man sich in diesem Zeitraum gerade in einer Halbschlafphase befindet. So entsteht für einen selbst der Eindruck, dass man gerade sowieso dabei war, komplett auf zu wachen und geht wesentlich ausgeruhter in den Tag, als wenn einen der “Holzhammer” aus dem Tiefschlaf reißt. Ich selbst genieße diesen Wecker inzwischen jeden Tag und bin schon morgens wesentlich entspannter.
Fazit: Würde ich mir das Band wieder kaufen?
Jein.
Für 20 Euro bekommt man mit dem Xioami Mi Band einen echten Preisbrecher. Das Band bietet eigentlich alles, was die großen / teuren Bänder ebenfalls haben, teilweise sogar mehr. Es ist wasserdicht, trackt nicht schlechter als andere Fitnessarmbänder die Schritte und hat einen hervorragenden Schlafphasenwecker. Darüber hinaus ist die Akkulaufzeit herausragend.
Mir persönlich fehlt aber irgendwie das Display. Da ich im Moment keine Uhr trage, werde ich mich vermutlich in den kommenden Wochen nach einem Fitnessarmband umsehen, das zumindest die gleichen Funktionen wie das MiBand hat, aber eben noch ein ordentliches Display dazu.
Generell bietet mir persönlich der Fitnesstracker auf jeden Fall einen Mehrwert, den ich so schnell nicht mehr missen möchte.
Habt Ihr ein Fitnessarmband?
Habt Ihr selbst Euch auch schon mit dem Thema befasst? Welcher Fitnesstracker ziert Euer Handgelenk und warum? Vielleicht macht Ihr mir die Entscheidung für mein nächstes Gadget ja etwas einfach 🙂
[…] habe ich auf meinem privaten Blog noch einen Artikel über das Xiaomi Mi Band geschrieben, welches ich selbst seit einigen Wochen trage. Hier war ich jetzt einfach mutig und […]
Ausfürhlicher Bericht. Wie genau/ungenau denkst du zählt der? Ich nutze das S-Health meines Samsungs, und merke, da muss ich schon gute 30% abziehen, damit es denke ich gut passt (mit der Kilometerangabe die mit ausgegeben wird).
P.S. dein KexwordLink ist fehlerhaft, da fehlt die TLD!
Danke für den Hinweis mit dem Link 🙂
Kilometer-Angabe habe ich noch nicht getestet.
Gestern hatte ich aber sicher das Handy den ganzen Tag direkt bei mir. S-Health läuft bei mir auch. Dort hatte ich 12110 Schritte, das Mi Band hat mir 12.527 Schritte ausgegeben.
Soweit ich mich an vorherige Tage erinnern kann, an denen ich das Handy immer bei mir hatte, war die Differenz geschätzt auch bei maximal 5 Prozent.
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Finde Preis-Leistung beim Mi-Band vollkommen in Ordnung. Habe meiner kleinen Cousine letztes mal eines geschenkt, seitdem erzählt sie mir jeden Sonntag wie viel sie rumgerannt ist 😉
Für mich fehlt allerdings ganz stark die Anzeige einer Uhrzeit, da ich zusätzlich zu einem Fitnessarmband nicht auch noch eine Uhr tragen möchte. Das überlastet das Handgelenk 😀